Geschichten, die direkt ins Herz treffen  

An Mau in Harnisch (von Ingrid)

Liebe Mau, das ist nun freilich
Wirklich völlig unverzeihlich,
und wiegt darum doppelt schwer,
dass mein blöder Sekretär
mir nicht gleich sofort berichtet,
wer da schreibt und wer da dichtet,
und ich erst jetzt nach einem Jahr,
wie´s der Zufall will, erfahr`,
dass eine nette Katzenfrau,
nämlich Sie, verehrte Mau,
nach mir fragten mit Int´resse
und auch nach meiner Mailadresse.
Ja, durch Zufall las ich neulich,
dass Sie nur von außen gräulich,
was mir gleich den kopf verdreht,
weil´s den meisten Katzen steht,
und es weist auch darauf hin,
dass Sie wohl mit Hintersinn
auf die innren Werte pochen,
kurz gesagt auf Ihre Knochen.
Ach, ich stelle Sie mir vor
mit einem grauen Perserflor,
zwei herrlich leuchtend blauen Augen
und Pfoten, die zum Kratzen taugen.-
Oh, es ist einfach nicht zu fassen;
ich werd´ den Sekretär entlassen,
denn auch das Februargedicht
zeigte mir der Schlingel nicht!
Ich sprech´ noch heut´ mit Kasimir,
der sonst ein herzensgutes Tier;
ich werde ihn zusammenstauchen
und ihm die Leviten fauchen!
Sie sollten sich jetzt nicht mehr grämen,
der Kasimir soll sich was schämen;
auch ich geh´ jetzt in Sack und Asche
und trinke erst mal eine Flasche
gute Zeller Schwarze Katz;
vielleicht ist Claudia ein Schatz
und gibt Ihnen, liebe Mau,
meine Anschrift ganz genau?!
Verlieren Sie mir nicht den Mut,
man sagt, was lange währt, wird gut!


Von Wolfgang (Juni 2003)

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