Geschichten, die direkt ins Herz treffen  

Schuld

Nichts gesehen, nichts gehört
Die Augen blind für das, was wichtig ist
Steh da und seh hin, wo du nicht mehr bist
Die Leichtigkeit, sie hat aufgehört

Im Augenwinkel seh ich dich
Doch schau ich hin, dann bist du fort
An einem völlig fremdem Ort
So unerreichbar weit für mich

Mein freundliches und heiteres Bärchen
Das Leben mit dir, es war wie ein Märchen,
Der frech erhobene rote buschige Schwanz
Der Gang, so leicht und graziös wie ein Tanz

Meine männliche Diva mit samtbraunen Augen
Wuschig creme-rotes Fell und voller Vertrauen
Lebensfroh und zäh die Krankheiten besiegt
Und doch - jetzt hat der Tod dich gekriegt

Den Medikamenten bist du entschwunden
Versteckt und gespuckt und hast dich gewunden
Ich hab dich zu oft gelassen, es gut gemeint
Hätte ich nicht - wären wir vielleicht noch vereint

Zurückhaltend, freundlich und liebevoll
Deine süße Stimme ein liebliches Gurren
Gegen mich niemals ein grimmiges Murren
Und doch im Spielen ein aufrechter Troll

Stiller wurdest du mit jedem Tag
Hab die Stille nicht gehört, nicht gesehen
Hätt ich doch, vielleicht wär's nicht geschehen
Verloren das Liebste Geschöpf, das es gab.
Die Sonne, die Wärme, die Lichter, die du so liebst
Wirklich alles tät ich, das du nur bei mir bliebst
Der Glanz im Fell und das Funkeln in den Augen
Wofür soll die Sonne, die Wärme jetzt noch taugen

Die Tage sind Tränen und Leere und Hass
Die Uhren möchte ich zurück noch mal drehen
Allein um dich für immer zu sehen.

Bitte verzeih mir Benni.

Von Ellen A. (Oktober 2004)

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