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Die traurige, aber leider wahre Geschichte meiner beiden Kater Janosch und Moritz

Obwohl es nun schon über 2 Jahre her ist und ich diesen Vorfall schon so vielen Menschen erzählt habe, bin ich es immer noch nicht leid ihn nocheinmal zu erzählen, denn Moritz und ich leiden immer noch.

Es geschah am 20.07.98. Bis zu diesem Zeitpunkt war es für mich selbstverständlich, dass meine beiden Kater Janosch und Moritz des Nachts draußen waren. Es liegt ja nun mal in der Natur der Katze.
Auch hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts von Tierfängern gehört. Doch an diesem Morgen verhielten sich meine Kater anders als sonst.
Sie saßen wohl um 6 Uhr morgens auf der Küchenfensterbank, haben dann auch gefressen wie sonst, sich aber nicht wie üblich zum Schlafen gelegt, sondern sind gleich wieder weg. Das machte mich stutzig. Und an diesem Abend kamen beide dann auch nicht mehr zum fressen. Sie kamen gar nicht mehr.
Nun ich tat die üblichen Dinge, die man in solch einer Situation tut. Doch nichts. Niergendwoher kam eine Reaktion. So rief ich bei der Katzenrettung Düren an. Dort erfuhr ich von kriminellen Tierfängern und dem Aachener Klinikum. Es war nun schon die erste Woche vergangen.
Ich erstellte weitere Suchzettel und fuhr damit zu diesem Klinkum und hängte sie dort an den Versuchslabortüren auf.
Heute ärgere ich mich immer noch, dass ich keine Bilder von meinen Katern auf die Zettel geklebt habe. Ich hatte sie stattdessen auf den Zetteln genaustens beschrieben und drum gebeten, dass wenn sich die Tiere bei ihnen befänden, sie doch bitte wieder auf unserer Straße rauszulassen.
In den folgenden 2 Nächten saß ich am Küchenfenster. Aber nichts. Doch am 2. Tag erhielt ich einen meiner Zettel per Post zurück. Dort stand drauf geschrieben:
"Wir führen seit 15 Jahren keine Katzenversuche mehr durch". Unterschrieben von Dr. K., dem Leiter der Versuchstierabteilung.
Mein Funken Hoffnung war zerschlagen.
Doch dann geschah was merkwürdiges, was mich letztendlich dazu veranlaßt hat den kriminellen Tierfängern hinterher zu gehen. Am dritten Tag tauchte unser Moritz, auf dem Weg hinter unserem Garten wieder auf. Er war in einem jämmerlichen Zustand, zwar nicht abgemagert, dafür aber völlig verstört.
Ich redete und redete, bestimmt 10 Minuten, bis er sich von mir anfassen und auf den Arm nehmen ließ.
Als ich ihn mir dann genauer ansah, fielen mir die dicken Füße auf. Wie ich mitlerweile weiß, Wasserbildung bedingt durch Engraumhaltung!
Auch beim Fressen beobachtete ich ihn, und da sah ich, dass er keine Schneidezähne mehr hatte. Ich guckte mir das genauer an. Hätte ja sein können, das er sich hätt befreien müssen, und so evtl. noch Zahnreste da wären. Aber nein, der Kiefer war glatt. Also gezogen.
Ich konnt es einfach nicht glauben. Sollte er tatsächlich im Versuchlabor gewesen sein? Un wo war Janosch? Bis heute nicht wieder aufgetaucht!

Es gab für mich nur eine Erklärung dafür:
Moritz ist ein 3-farbiger Kater. Mit einer sehr auffälligen Fellzeichnung, und seine Nr. im Ohr war leserlich. Janosch war schwarz-weiß. Für mich war seine Fellzeichnung wohl auch was besonderes, aber davon gibt es viele, und seine Nr. war nicht mehr vollständig zu lesen. Armer Janosch!
Aber auch armer Moritz, denn beide waren sie ein Herz und eine Seele. Bis dahin hatte ich bei Katzen noch nie so eine Zusammengehörigkeit erlebt. Damals hat Moritz arg gelitten unter dem Verlußt seine Freundes und unter den Qualen, die ihm wiederfahren sind. Und er leidet heute immer noch. Er ist seitdem Vorfall durchgeknallt. Aber dazu später.
Ich gab die Suche nach Janosch bis heute nicht auf. Bin von Bochum bis Belgien in den Tierheimen gewesen, hab immer wieder Anzeigen geschaltet und wurde auf diesem Wege mit der Materie "kriminelle Tierfängerei" immer vertrauter.
Bekam anonyme Anrufe, in denen gesagt wurde mein Kater sei abgemagert und runtergekommen, im hiesigen Tierheim. Ich schnappte mir den Katzenkorb und ab zum Tierheim. Doch Fehlanzeige.
Obwohl ich heute eigentlich gar nicht mehr glaube, dass Moritz und ich den Janosch jemals wiedersehen, schau ich jeden Sonntag "Tiere suchen ein zu Hause", in der Hoffnung er taucht doch mal dort auf.
Steht in der Zeitung unter Rubrik "zugelaufen" ein schwar-weißer Kater, dem alter meines Janosch's entsprechend, so ruf ich dort an.
Moritz war aus einem Tierheim in Niedersachsen. Damals war er noch kein Jahr. Doch unsere Blicke trafen sich und er fing an zu schnurren. Das war er, der zu mir passte. Kurze Zeit später starb meine 16-jährige Gelika. Und Moritz war allein.
So ergab es sich, dass meine Tochter von einer Klassenkamaradin einen Kater geschenkt bekam, den dieses Mädchen, im Babyalter und allein auf dem Feld gefunden hatte. So kam Moritz zu seinem Freund Janosch.
Nun war Moritz aber schon wieder allein. Im November 98 entschloß ich mich, mir aus dem Tierheim einen gleichaltrigen Kater zu holen. Es war wohl nicht die Zuneigung, wie bei Janosch, aber Moritz mochte ihn.
Doch da stimmte etwas nicht. Jaegger, ein schwarzer Kater, fraß nicht richtig und wurd immer dünner aber sein Bauch wurd immer dicker. Ab zum Arzt, und: Diagnose nach Blutuntersuchung, tödliche Bauchfellentzündung. Im März 99 kam dann das Ende für Jaegger. Das Fieber stieg, er fraß so gut wie nichts mehr und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ich ließ ihn einschläfern.
Und Moritz war schon wieder allein! Und wiede veränderte sich sein Verhalten zum negativen.
Gaby, meine Freundin und gleichzeitig Mitstreiterin gegen die Tierfänger, konnte meine Traurigkeit und Verzweifelung nicht lange mit ansehen.
So fuhr ich mit ihr im August 99 zu einer älteren Frau, die aus gesundheitlichen Gründen das Geschwisterpaar Ramsis und Diva, welches sie im Alter von 3 Wochen in einer Mülltonne fand, nicht mehr behalten konnte.
Moritz war zu diesem Zeitpunkt schon wieder eine Woche weg. Aber seit seinem Schreckerlebniss ist dies nichts besonderes mehr. Natürlich nahm ich die beiden mit. Damals waren sie reine Hauskatzen und ich hatte mir fest vorgenommen sie nicht rauszulassen. Doch ich hab es nur 3 Monate durchgehalten. Nun, genau in dieser Nacht tauchte Moritz wieder auf. Doch seitdem ist mit Moritz alles vorbei.
Wie konnte ich ihm das nur antun, ein weibliches Katzentier ins Haus zu holen. Statt ihr zu zeigen, wer der Herr im Haus ist, läßt er sich von ihr in die Flucht schlagen.
Moritz kommt nur noch zum fressen. Dann wird die Türe zugemacht, dass Diva ihn nicht stören kann. Ist er mit fressen fertig, so hält er Ausschau wo dieses Weib denn ist. Die liegt schon wieder auf Lauer um ihn in die Flucht zu schlagen, und er läßt es jedesmal geschehen. Aus dem ehemals schnurrendem und schmusigen Kater ist nun ein unsauberer, knurrender und streunender Kater geworden.
Danke euch Wesen, die ihr's nicht sein lassen könnt eure kranken Experimente an hilflosen geklauten Tieren, auszuüben!!!
Versteht ihr nun, warum ich mich so aktiv mit der kriminellen Tierfängerei auseinandersetze?! Es ist zur Lebensaufgabe geworden.
Und jedesmal, wenn Moritz mal ein halbes Stündchen sich zum Schlafen legt und ich ihn streicheln darf ohne daß er mich anknurrt, verspreche ich ihm, daß die Kreaturen, die ihm, seinem Freund Janosch und all den anderen Tieren das antun, dafür leiden werden. Genau wie die Tiere.
Und geht er dann wieder zur Türe raus, so sag ich ihm jedesmal "paß gut auf dich auf!" Und deswegen im Sinne der Tiere Ramsis

Gaby und ich haben nach diesem Vorfall 3 weitere Vermißtbriefe an diesen Arzt geschickt. Wir bekamen 3 verschieden Antworten.
"Wir führen seit 12 Jahren keine Katzenversuche mehr durch"
"Wir führen seit 10 Jahren keine Katzenversuche mehr durch" und
"Wir führen seit 8 Jahren keine Katzenversuche mehr durch"

Aus den Versuchtierdokumenten, die im Internet stellenweise zu erlesen sind, geht hervor letzter offizieller Katzenversuch 1996!
Da stimmt doch was ganz offensichtlich nicht.
Letzte Jahr stellte ich Dr. K. diese Frage per Fax. Ich bekam eine mehrfach überschriebene, unleserliche Antwort und die Bitte ihn doch weiterhin nicht weiter zu belästigen.
Er wird noch mehr belästigt werden!

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