Geschichten, die direkt ins Herz treffen | zurück | sitemap | mail | home |


Das Glückskätzchen

Fressen Katzen Socken?

Sind Sie sicher, dass dieses eine dumme Frage ist? Bei uns liegt diese Vermutung jedenfalls nahe.

Nachdem die Waschmaschine durchwühlt worden ist, weil nur ein Exemplar nach der Reinigung wieder auftaucht, gebe ich den Katzen keine Schuld, denn sie dürfen nicht in den Waschkeller. Aber was ist in den vielen anderen Fällen, in denen natürlich immer morgens, wenn Frauchen es eilig hat, die Strümpfe auf ihrem normalen Platz nicht vollständig sind? Ich bin mir ganz sicher, sie dort abends hingelegt zu haben, aber sie sind nicht auffindbar! Um mich herum streichen vier mögliche Übeltäter, die auch beim Anziehen behilflich sein wollen und sich mal so kurz ans Hosenbein hängen. Der nicht in den Schrank gepackte Cashmerepullover führt zu kurzfristigen neuen Entscheidungen über die Tageskleidung, denn er ist übersät mit Katzenhaaren und das Entfernen dauert zu lange. Hilflos vor der offenen Kleiderschranktür morgens zu stehen führt dazu, dass mindestens zwei Lieblinge in der großen Höhle verschwinden und dort bleiben möchten. Nein! Den Socken brauche ich trotzdem!

Das Nachfragen bei den Katzen hat keinen wirklichen Erfolg, alle sehen mich groß an: "Wir doch nicht!" Es hilft nichts, neue Socken aus der Schublade nehmen und diese schnell wieder zuschieben.

Ich rate aus eigener Erfahrung allen Katzenhaltern dazu, morgens den Wecker lieber fünf Minuten früher zu stellen. Sich Anziehsachen bereits abends zurechtzulegen ist stark risikobehaftet.

Manchmal finde ich einen Strumpf später hinter der langen Übergardine oder in demjenigen Badezimmer, dass ich gar nicht benutze. Manchmal auch im Katzenkörbchen oder mitten in der Wohnstube auf dem Teppich. Vor allem dann, wenn Besuch mit zur Tür hereinkommt. Aber es gibt Fälle, da bleiben Socken verschwunden. Haben Sie eine andere Erklärung als "aufgefressen"?

Benutzen Sie neben einem PC auch noch altmodische Schreibgeräte wie Kugelschreiber oder Bleistifte? Unsere sind ständig weg. Genauso die kleinen Feuerzeuge auf dem Wohnzimmertisch: verschwunden. Die Vorgeschichte dieser Untaten kann man auch beobachten, wenn das liebe Tier auf dem Tisch sitzt und eine Pfote nach diversen Kleinteilen anfängt zu angeln. Da wir einen Kacheltisch besitzen, ist das Schieben sogar noch mit interessanten Geräuschen verbunden.

Diese Kleinteile tauchen im Gegensatz zu den Strümpfen jedoch wieder auf, meist unter einem Teppichläufer untergebuddelt und man spürt es beim Barfußlauf. Beim Hochklappen tauchen dort dann neben einigen Spielmäusen auch Feuerzeuge und Stifte wieder auf und Dinge, die man noch gar nicht vermisst hatte. Oder aber das Staubsaugerrohr rappelt so verdächtig, dass Frauchen die Tüte durchforstet und danach neu saugen darf.

Ganz spannend wird es, wenn man beim Papierkorb ausleeren - den man ja nur für Papierabfälle benutzt – plötzliche Klappergeräusche vernimmt und beim Nachforschen dann seine kleine Mappe für Visitenkarten findet oder den kleinen Minitaschenrechner.
Deshalb der dringende Ratschlag: Schmuckstücke nicht auf Tische legen, sondern verschließen vor "Räubern". Oder wühlen Sie jeden Abfallkorb vor dem Entleeren systematisch durch?

Wir haben Gardinenstangen mit großen Holzringen, die bei größeren Hausputzaktionen schon mal mit abgenommen werden. Außerdem habe ich im Keller einen Vorrat an Holzringen, weil die aus unerklärlichen Gründen auch immer weniger werden.
Neulich lag auf der Treppe ein kleines schwarzes Plastikteil, dass ich keinem Gegenstand irgendwie zuordnen konnte. Solche "Fundstücke" nur nicht wegwerfen, irgendwohin gehören die schon. Ein paar Tage später stellte Frauchen fest, dass der Tesa-Abroller erstens keine Rolle mehr besaß und zweitens der Einsatz für diese Rolle verschwunden war. Das kleine schwarze Plastikteil! Die Tesarolle suche ich noch.

Spätestens ein Umzug bringt in dieser Hinsicht große Erfolgserlebnisse aber zugleich Ratlosigkeit, denn wie kann eine alte Wallnuss oder ein Serviettenring, den man jahrelang bei Besuchsankündigungen vergeblich gesucht hat, hinter einen großen Wohnzimmerschrank gelangen?

Meine neue Digitalkamera hat ein sehr praktisches Tragebändchen - gehabt. Denn wir haben offensichtlich klauende Elstern.

Danke an Hanne für die tolle Geschichte! (Januar 2004)